Viel Butter, viel lecker.

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#18 Grill-Lokal mit Kultstatus
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#18 Grill-Lokal mit Kultstatus

Dieses legendäre armenische Grill-Restaurant in Halensee ist leider etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, denn nicht nur das Essen hier ist wunderbar

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Jesko zu Dohna
Nov. 15, 2024
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Liebe Freunde!

Georgische Küche liegt im Trend. In Berlin eröffneten zuletzt coole, georgische Restaurants. Chinkali und Chatschapuri, diese Vokabeln kennen nicht nur Expats aus Berlin-Mitte, sondern geben auch den gefüllten Dumplings und käselastigen Teigtaschen der georgischen Küche ihre Namen. Während Google Maps eine lange Liste georgischer Restaurants ausspuckt, erhält man bei der Suche nach einem Armenier nur vier Treffer.

Nun heißt das aber nicht, dass die armenische Küche unterlegen ist, im Gegenteil. Während die georgische Küche – Abgesehen von tollem Obst und Gemüse, das es in beiden Küchen gibt. – berühmt ist für ihre – manchmal noch mit Butterflocken bedeckten – Teigtaschen, ist in der armenischen Küche der mit Marinaden und Rubs verfeinerte Grillspieß der König.

Wobei es die armenische Küche nicht gibt. Denn heute wohnen nur drei der insgesamt 10 Millionen Armenier im gleichnamigen Staat in Kaukasien. Die Mehrheit lebt in der Diaspora – in Paris, Marseille, Los Angeles, Köln, Sydney, oder Teheran.1 Spätestens der von der Türkei im Ersten Weltkrieg verübte grausame Völkermord an den Armeniern, dem bis zu 1,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen, hat die Armenier auf dem ganzen Globus verteilt.2 In Deutschland, das den Genozid erst 2016 unter Protest der Türkei im Bundestag anerkannte3, leben rund 60.000 Armenier.4 Bittere Wahrheit: Deutsche Armeegeneräle beteiligten sich aktiv an der Durchführung der Deportationen und Massaker.5

Andre Agassi, die Kardashians & Kaviar

Die Armenier gelten seit jeher als Kulturnation, mitten in deren einstigen Siedlungsgebiet der Berg Ararat liegt. Armenien ist die älteste christliche Nation überhaupt. 301 n. Chr. ließ König Trdat III. sich und seine Untertanen taufen. Noch heute kann man in Anatolien und im Kaukasus die uralten armenischen Kirchen bewundern.6 Das armenische Volk hat nicht nur den begnadeten Andre Agassi, Charles Aznavour und die Kardashians hervorgebracht, sondern auch die moderne Küche geprägt.

Ein Beispiel: Kaviar war am Zarenhof schon eine Delikatesse, aber um 1900 in Frankreich weitgehend unbekannt. Meisterkoch Auguste Escoffier (1846 bis 1935) widmet dem gesalzenen Fischrogen 1903 in seinem Guide Culinaire nur einen kurzen Absatz.7

Zwei armenischen Flüchtlingen, Mouchegh und Melkoum Petrossian, die 1920 in Paris einen Kaviarhandel gründeten, ist es mitzuverdanken, dass dieses Lebensmittel innerhalb weniger Jahre einen Platz in den Menükarten der französischen Küche bekam. Heute ist Caviar Petrossian am Boulevard de La Tour-Maubourg einer der wichtigsten Kaviarhändler der Welt.8


Das Restaurant

So, nach diesem kulturellen Ausflug kommt jetzt aber der Service-Teil für hungrige Abonnenten:

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