Die Liste | Einfach gut Mittagessen
Regelmäßig möchte ich Euch hier meine Adressen für gute, günstige und einfache Lunch Places in ganz Berlin vorstellen
Liebe Freunde!
Deutsche Städte haben eines gemeinsam: einen großen Anteil an gastronomischer und lebensfeindlicher Ödnis. In Berlin – der alten und neuen Hauptstadt unseres schönen Landes – gibt es besonders viele innerstädtische Todeszonen.
Ja, man kann bei Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt ein relativ anständiges Backhendl (leider neuerdings mit Fleisch aus der Brust, 20,50 Euro) essen zum Mittag und danach für einen Espresso bei einem Einstein der gleichnamigen Kette anstehen. Aber ansonsten ist die sogenannte Friedrichstadt nicht nur unglaublich hässlich, sondern auch, bis auf wenige Ausnahmen, eine kulinarische No-Go-Area.
Mein persönliches „Karree des Grauens“ erstreckt sich zwischen Wilhelmstraße, Unter den Linden, Moritzplatz und Gitschiner Straße. Inklusive schlechter Italiener, nach Kühlschrank schmeckender Poke Bowls und türkischen Backstuben mit ungenießbaren Industrieteiglingen.
Touristenfallen und LEDs
Was mich regelmäßig fassungslos macht, dass die Stadtplaner und Architekten nach 1990 beim Wiederaufbau dieser (eigentlich so schönen) Stadt überhaupt nicht an die Menschen gedacht haben, die hier leben, arbeiten und jeden Tag um die Mittagszeit wenigstens mal eine gemütliche Stunde bei gutem Essen ohne den nervigen Chef verbringen wollen.
Nehmen wir mal Unter den Linden und die Gegend um das neue Stadtschloss: Dass nachts durch die Fenster des Palastes das Licht tausender greller LEDs die Umgebung erhellt, darüber kann ich noch lachen. Dass es aber im Umkreis von mehreren hundert Metern außer ein paar Touristenfallen und dem hauseigenen „Bistro Lebenswelten” nicht eine kulinarische Adresse gibt, ist mir vor den vielen Touristen schon peinlich.1
Damit ist Berlin übrigens nicht alleine: Der schöne Königsplatz in München etwa ist (ebenso wie der Bebelplatz in Berlin) eine lebensfeindliche Hölle aus Stein, Schotter und manchmal ein bisschen kurz geschnittenem Gras. In Italien dagegen gibt es überall Bars, kleine Trattorien und auf jedem großen und bedeutenden Platz eine kleine Bude mit exzellentem Kaffee für 80 Cents und ein paar anderen, oft wirklich guten, Schweinereien.
Stichwort: Behördenhaftung
So ein freundlicher gastronomischer Wildwuchs wird von der deutschen Bürokratie (Stichwort: Behördenhaftung) schon im Keim erstickt. Ein Freund von mir wollte mal einen Bratwürstchen-Wagen am eintönigen Spreeufer zwischen Bode-Museum und Friedrichstraße aufstellen. Genau da wo die ganzen Touristen gerne Flanieren. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bezirksamt-Mitte hat er nie wieder ein Wort über diese Idee verloren.
Gute & günstige Orte für Lunch
Nun ist die Situation natürlich in vielen Vierteln nicht ganz so dramatisch. Doch auch in Prenzlauer Berg, Wedding, Charlottenburg oder Schöneberg muss man mittags aktiv nach guten kulinarischen Adressen suchen.
Ich freue mich jedenfalls immer, wenn mir eine Freundin oder ein Freund wieder etwas Neues zeigt. Daher möchte ich Euch hier regelmäßig – brav sortiert nach Themen oder Bezirken – gute Lunch Places vorstellen. Ich arbeite gerade auch an einer interaktiven Karte meiner kulinarischen Orte in Berlin. Diese Services, noch mehr Extra-Content, und die Rezepte-Datenbank bekommt Ihr zukünftig im Paid-Abo. Ich freue mich auf Euch!
Hier kommt also die erste Tranche von guten Adressen für ein preiswertes und ungezwungenes Mittagessen unter der Woche: